Goggoroller springt schlecht an

Hilfe, mein Roller springt schlecht an!
Keine Sorge, ist normal ...

Das schlechte Anspringen bei heißem Motor ist bekannt und betrifft alle Goggoroller jeden Baujahres.


Manche Rollerkollegen lassen ihren Roller mit geschlossenem Benzinhahn im Leerlauf an, bis er von allein ausgeht. Wird dann wieder der Benzinhahn geöffnet, fließt frisches kühles Benzin in den Vergaser. Die Fahrer der kleinen Goggos (125 und 150er) wickeln gerne,auch schon während dem Fahren, einen nassen Lappen um den Vergaser, durch die Verdunstungskälte kühlt es dann den Vergaser. Beim 200er ist das allerdings schwierig, da man schlecht an den Vergaser rankommt und bei dieser Prozedur höchstens die Hände am Zylinder verbrennt(dann müssen die erst gekühlt werden!?!).
Oft hilft es schon, nur den Tupfer zu betätigen, und zwar nicht nur kurz, sondern ruhig draufbleiben bis das Benzin am Schwimmergehäuse oben überläuft, und dann starten.
Auf keinen Fall den Choke am Lenker rechts betätigen! Das viele Benzin drückt die Dampfblasen raus und beim heißen Motor ist es eher unwahrscheinlich ,das er absäuft.
Für die 200er Fahrer mit Anlasser kein Problem, für die Kickstarterfahrer empfehle ich: 2ter Gang rein, Roller anschieben,nach einigen Metern läuft er. Das ist zwar nicht sehr elegant, aber ich denke besser als 10 mal kicken und davon 5mal den Fuß anschlagen.
Trotz dieser Tricks wird der Moter die ersten paar hundert Meter etwas spucken und schlecht Gas annehmen bis alle Dampfblasen aus dem Vergaser herraussind.

Und hier noch ein paar allgemeine Anmerkungen,die selbst erfahrene Goggopiloten oft nicht beachten und sich dann wundern warum der Goggo nicht mehr anspringt.

  • Der Roller muß zum Starten senkrecht stehen,am besten auf dem Hauptständer lassen. Neigt man einen im Stand laufenden 200er nach links, so geht er aus. Hier reagiert er empfindlich auf den Schwimmerstand. Der Schwimmerstand liegt dann unter dem Vergaserniveau, der bekommt kein Benzin mehr und der Motor geht aus - logisch. Leider auch etwas ungemütlich beim Durchfahren von langgezogenen Linkskurven.
  • Es muß "unbedingt"der Isolierflansch zwischen Vergaserstutzen und Zylinder vorhanden sein, eine einfache Papierdichtung genügt nicht.
  • Zwischen Tank und Vergaser darf kein Benzinfilter montiert sein, hier bilden sich immer Dampf oder Luftblasen. Ist der Tank innen rostig, raus damit! Entweder mit Chemie, z.B.Tankinnensiegel behandeln, oder mechanisch z.B.mit spitzen kleinen Steinen etwa viertel voll machen und in den (vielleicht vorhandenen) Betonmischer befestigen und ein paar Stunden drehen lassen oder einfach den Tank oben aufschneiden, entrosten,konservieren und wieder zuschweißen. Der Tank muß innen sauber und rostfrei sein, den Benzinschlauch ohne Knicke und Schlaufen direkt und so kurz wie möglich zum Vergaser führen.
  • Die Entlüftung im Tankdeckel darf nicht verstopft sein.
  • Leider liegt der Tank beim Goggo nur unwesentlich höher als der Vergaser, so das wenig Gefälle vorhanden ist. Tank also nicht zu leer werden lassen.
  • Mehrfaches, kurz hintereinander durchgeführtes "tupfern" ist Mist!!
    Es wird nur das Benzin in der Schwimmerkammer durchgerührt und sonst vielleicht noch ein wenig Kraftstoff in den Vergaser geschwappt. Sinn macht nur das konstante, kurzzeitige Drücken des Tupfers, da dann Kraftstoff in die Schwimmerkammer einfließen kann und anschließend auch noch den Weg ins Ansaugrohr findet um das Gemisch anzureichern.
    Merke: Tupfer drücken, zähle eins-zwei-drei, der Motor läuft und du bist mit dabei!