Automatikgetriebeöl: Zweck, wann und wie wechseln

Automatikgetriebeöl: Zweck sowie wann und wie es gewechselt werden muss

Das Automatikgetriebeöl Ihres Fahrzeugs wird zum Teil auch unter der Bezeichnung ATF vertrieben. Dabei handelt es sich um ein Öl für die Hydraulik in automatischen Getrieben von PKWs. Dabei handelt es sich um eine wichtige Arbeitsflüssigkeit. Dabei wurde dieses Arbeitsmedium für verschiedene Zwecke optimiert. Dies umfasst das Schmieren der Getriebezahnradsätze und Lager, den Betrieb der Lamellenkupplungen, hydraulische Bewegungen der Ventile oder aber auch den Einsatz als Arbeitsflüssigkeit für die dazugehörigen Drehmomentwandler.

Wo kommt ATF noch zum Einsatz?

Bei modernen Fahrzeugmodellen gibt es darüber hinaus noch einige weitere Einsatzmöglichkeiten. So gibt es inzwischen sogar klassische Schaltgetriebe, welche mit Automatikgetriebeöl betrieben werden. Selbst bei Servolenkungen und auch im Bereich der Allradgetriebe kann dieses Schmiermittel verwendet werden. Gut zu wissen ist auch, dass dieses Schmiermittel in vielen Fällen farblich gekennzeichnet ist, damit Sie es leicht von anderen Arbeitsflüssigkeiten unterschieden werden kann.

Wann ist ein Austausch des Automatikgetriebeöls erforderlich?

Auch wenn einige Fahrzeughersteller keine genauen Angaben dazu machen, wann ein Wechsel des Schmiermittels in ihren Getrieben erforderlich ist, so gibt es doch gewisse Richtwerte. Auf dem europäischen Fahrzeugmarkt werden PKWs mit Automatikgetriebe oft mit einer so genannten "Lifetime"-Füllung vertrieben.

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Dies soll suggerieren, dass diese während des Fahrzeuglebens nicht ausgewechselt werden muss – dabei geht man in aller Regel von einer Nutzungsdauer von 150.000 bis 200.000 Kilometern aus. Es gibt jedoch einige Anzeichen, welche darauf hindeuten, dass sich die Viskosität des Öls erhöht und damit dessen Schmiereigenschaften verschlechtert haben. Dabei sind diese insbesondere bei einem kalten Getriebe besonders ausgeprägt. Dazu gehört beispielsweise eine Veränderung des Schaltzeitpunktes bzw. eine Verlängerung der Zeit für einen automatischen Gangwechsel.

In einem solchen Falle sollten Sie zunächst kontrollieren, ob überhaupt noch ausreichend ATF in Ihrem Getriebe vorhanden ist, denn ein Mangel führt zu ähnlichen Symptomen. Darüber hinaus können eine mangelnde Qualität und ein zu niedriger Füllstand schnell zu schweren Getriebeschäden – und damit zu sehr teuren Reparaturen – führen. Um die Füllmenge zu messen muss der Motor laufen und eine bestimmte Temperatur vorherrschen, da sich sonst falsche Messwerte ergeben. In einem nächsten Schritt kann ein spezieller Reiniger zugesetzt werden. Dieser wird im Anschluss verteilt, indem Sie mit Ihren Auto fahren und dabei möglichst oft alle verschiedenen Schaltstufen nutzen. Der nächste Schritt ist eine eventuelle Getriebespülung mit Hilfe eines Reinigungsgerätes. Wir empfehlen dabei unbedingt, den angewendeten Druck möglichst konstant und niedrig zu halten, um Schäden vorzubeugen. Erst im Anschluss kann das frische Getriebeöl eingefüllt werden.

Die von uns empfohlenen Wechselintervalle bewegen sich zwischen 80.000 und 100.000 Kilometern. So stellen Sie sicher, dass die Getriebeschmierung stets optimal ist, was durch die geringere Reibung zu weniger Verschleiß führt und Korrosion verhindern kann.

Wie viel Zeit wird für einen ATF-Austausch benötigt?

Der reine Wechsel des Automatiköls nimmt in der Regel nicht viel Zeit in Anspruch. So ist dies in einer Fachwerkstatt in circa 3 bis 4 Stunden erledigt, sodass Ihr Auto schnell wieder einsatzbereit ist. Mit einer entsprechenden Ausstattung sowie der notwendigen Erfahrung ist auch ein eigenverantwortlicher Austausch denkbar. Beachten Sie dabei jedoch die unter Umständen fehlende Gewährleistung. Darüber hinaus sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass ein vergessener Wechsel mit einem Getriebeschaden einhergehen kann. In diesem Falle würde Ihr Auto sicherlich für mindestens eine Woche ausfallen und die Kosten würden sich auf tausende von Euros steigern.