Sicher durch den Winter

Der Winter bringt nicht nur Kälte und Schnee, sondern auch besondere Anforderungen an die Sicherheit im Straßenverkehr. Für Autos ist es längst bekannt, dass Winterreifen in der kalten Jahreszeit wichtig sind. Doch wie sieht es mit Rollern aus? Auch hier spielt die Wahl der richtigen Bereifung eine entscheidende Rolle, um sicher durch den Winter zu kommen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die gesetzlichen Vorschriften für Winterreifen in verschiedenen Ländern und vergleichen, wie sich die Anforderungen für Roller und Autos unterscheiden.

Winterreifenpflicht für Autos

In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ist es Pflicht, Winterreifen zu nutzen, wenn die Straßenverhältnisse es erfordern – also bei Eis, Schnee oder Frost. In Deutschland greift die sogenannte „situative Winterreifenpflicht“, die besagt, dass Winterreifen dann eingesetzt werden müssen, wenn die Witterung es verlangt. Die Reifen müssen dabei das „M+S“-Symbol (für Matsch und Schnee) oder das Schneeflockensymbol (3PMSF) tragen, was auf die besonderen Eigenschaften von Winterreifen hinweist. Ab 2024 gibt es zudem eine neue Kennzeichnung für Winterreifen, wie zum Beispiel die Winterreifen 205/55 R16, die eine spezielle Markierung aufweisen müssen.

Für Fahrzeuge, die in der kalten Jahreszeit unterwegs sind, sind Winterreifen also ein absolutes Muss. Sie bieten durch ihre spezielle Gummimischung und das tiefere Profil besseren Grip auf rutschigen und vereisten Straßen. Weitere Informationen zur neuen Regelung kann man nachlesen bei ADAC. Besonders bei Bremswegen und Kurvenfahrten ist der Unterschied zu Sommerreifen deutlich zu spüren.

Winterreifen für Roller – eine unterschätzte Notwendigkeit?

Rollerfahrer neigen oft dazu, Winterreifen zu vernachlässigen, da sie glauben, dass diese für Zweiräder nicht so wichtig sind wie für Autos. Tatsächlich gibt es für Roller keine allgemeine Winterreifenpflicht. In Deutschland ist es nicht gesetzlich vorgeschrieben, Winterreifen auf einem Roller zu montieren. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Sollte ein Roller bei winterlichen Bedingungen einen Unfall verursachen, könnte dies zu Problemen mit der Versicherung führen, wenn keine Winterreifen montiert sind.

Zwar gelten für Roller keine speziellen Kennzeichnungsvorgaben wie bei Autos, aber auch Rollerreifen, die ab 2018 gefertigt wurden, können bestimmte Merkmale wie das „M+S“-Symbol aufweisen, was für „Matsch und Schnee“ steht. Dies zeigt, dass der Reifen für den Wintereinsatz geeignet ist. Eine gute Wahl für Rollerfahrer ist es, auf hochwertige Winterreifen zurückzugreifen, die speziell für die kalte Jahreszeit entwickelt wurden. Diese bieten besseren Grip und eine kürzere Bremsstrecke, was gerade auf glatten Straßen entscheidend sein kann.

Unterschiede zwischen Winterreifen für Roller und Autos

Aspekt

Winterreifen für Autos

Winterreifen für Roller

Gesetzliche Pflicht

Winterreifenpflicht bei Schnee, Eis und Frost

Keine gesetzliche Pflicht in Deutschland

Kennzeichnung

M+S oder Schneeflockensymbol erforderlich

M+S oder keine spezielle Kennzeichnung, aber empfohlen

Gummimischung

Spezielle Gummimischung für kältere Temperaturen

Gummimischung für kältere Temperaturen, aber oft weniger robust

Profil

Deeperes Profil für besseren Grip und kürzeren Bremsweg

Geringeres Profil, aber auch auf Eis und Schnee geeignet

Straßenverhältnisse

Besonders auf nassen, eisigen oder verschneiten Straßen erforderlich

Geeignet für kalte Straßen, aber nicht immer optimal bei starkem Schnee

Was bedeutet das für dich als Rollerfahrer?

Wenn du dein Motorrad oder deinen Roller auch im Winter fahren möchtest, solltest du unbedingt in Winterreifen investieren. Auch wenn keine gesetzliche Pflicht besteht, bieten Winterreifen dir mehr Sicherheit auf glatten oder verschneiten Straßen. Gerade bei Rollern, die weniger Stabilität auf Eis und Schnee bieten, können Winterreifen den Unterschied machen. Es lohnt sich, darauf zu achten, dass du Reifen mit der richtigen Gummimischung und einem geeigneten Profil wählst.

Fazit: Sicherheit geht vor

Winterreifen sind nicht nur für Autos wichtig, sondern auch für Rollerfahrer eine sinnvolle Investition. Gerade wenn du bei winterlichen Bedingungen mit deinem Roller unterwegs bist, ist es ratsam, auf Winterreifen zu setzen, um das Risiko von Unfällen zu minimieren. Auch wenn es keine gesetzliche Pflicht gibt, sollte die Sicherheit immer im Vordergrund stehen. In Ländern wie Deutschland, wo die Winterreifenpflicht für Autos gilt, gilt es, diese Vorschriften zu beachten, um sicher und ohne Strafen durch den Winter zu kommen.

Der Winter kann auf den Straßen tückisch sein – mit den richtigen Reifen bist du jedoch sicher unterwegs, egal ob mit dem Auto oder dem Roller. Laut AUTODOC, gilt gesetzlich  übrigens 1,6 mm als absolutes Mindestmaß – unabhängig von der tatsächlichen Jahreszeit. Wir halten diesen Wert für sehr niedrig; auch viele Versicherungen verlangen eine größere Profiltiefe. Dabei sprechen die gültigen gesetzlichen Verordnungen im Übrigen von einem sehr interpretierbaren Begriff „des Hauptprofils“, welche sich in der Regel über ¾ der Lauffläche erstreckt. Grundsätzlich ist deshalb zu empfehlen, die Tiefe des Profils an verschiedene Stellen zu messen – so finden Sie auch heraus, wenn sich Ihre Reifen ungleichmäßig abnutzen sollen. Dies wäre dann ein Anzeichen für Defekte im Bereich der Aufhängung. Winterreifen 205/55 R16 müssen ab 2024 eine neue Kennzeichnung haben, doch bei Rollern reicht es, wenn man Reifen aus dem Jahr 2018 mit der richtigen Kennzeichnung nutzt.